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Trulliarchitektur

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Die Landpartie: Trulliarchitektur

Italien

Architektur

Trulliarchitektur

Die Trulli sind jene für diese Gegend Italiens charakteristischen Rundbauten mit den kegelförmigen Dächern, die wie Zipfelmützen aus den grünen Olivenhainen und Weingärten herausragen.

Die Trulli (Einzahl: Trullo) gibt es verstreut in fast ganz Apulien, nirgends aber sind diese eigensinnigen Kegelhäuser so stark vertreten, wie in dem Hinterland Monopolis, dem Itria-Tal. Über das gesamte Itria-Tal, das als Zentrum des so genannten Trulli-Landes gilt, sind unzählige Trulli verstreut. Hier befinden sich zwischen 4000 und 5000 dieser ungewöhnlichen Bauwerke. Wie kleine Puppenhäuser erscheinen die weiß gekalkten Häuser, mal vereinzelt oder in dichten Ansammlungen, inmitten dieser farbenfrohen Bilderbuchlandschaft. Auch die UNESCO empfand das Itria-Tal und das Städtchen Alberobello, in dem fast 1000 Trulli stehen, als besonders schützenswert. Seit 1996 zählt das Gebiet und die Trulli zum Weltkulturerbe. Alberobello ist mit den beiden sehenswerten Trulli-Vierteln Rione Aia Piccola und Rione Monti die unangefochtene Trulli-Hauptstadt. Bereits Ende des 16. Jh. sollen die ersten steinernen Iglus in Alberobello entstanden sein. Die Zona dei Trulli erlebte ihren Bauboom jedoch erst im 18./19. Jh. und brachte es bald auf über 1.000 Zipfelmützen. Oberhalb des steil ansteigenden Viertels Monti thront die Kirche San Antonio. Der über 20 m hohe Kuppelbau hat, wie sollte es auch anders sein, eine Dachkonstruktion im Trulli-Stil.

Die Bauweise ist im Prinzip immer die gleiche: Auf einer annähernd quadratischen Grundfläche werden rohe Feldsteine in Trockenbauweise zu dicken Grundmauern übereinander gesetzt. Die Kegelform der Dächer ergibt sich durch schräg aufeinander geschichtete Chiancarelle (Steinplatten). Das unerschöpfliche Baumaterial liefert der steinige Boden gratis. Die Trulli beruhen in erster Linie auf dem Kalkstein der Murge. Der Küstensaum an der Adria setzt sich aus dem Kalksteintuff des Pliozäns zusammen, während das gesamte Hinterland aus kompakten Kalksteinen der Kreide besteht. Die geologische Beschaffenheit des Bodens ist somit maßgebend, weshalb sich auch die eigentlichen Trulli um Alberobello (pietra calcarea) von den Kegelhäusern von Salento (con tufo) unterscheiden. Die kegelförmigen Häuser bestimmen das Landschaftsbild, welches sich in Selva di Fasano ins Märchenhafte steigert, wenn aus dem rostbraunen Boden zwischen knorrigen Oliven die schwarzen Kegel auf bunt getünchtem Mauerwerk emporragen.

Die Technik der reparaturanfälligen Trockenbauweise wurde von Generation zu Generation weitergegeben und immer fantasievoller umgesetzt. So wurden aus den einfachen Bauernhütten, die anfangs der Unterbringung von Vieh und der Gerätschaften dienten, bald kleine Landhäuschen, die sogar mit geräumigen Nischen, Fenstern und Zisternen ausgestattet waren. Bei größerem Platzbedarf wurden die normalerweise einräumigen Trulli einfach miteinander verbunden und zu bequemen Trulli-Konglomeraten zusammengefügt. Der Pinnacolo (Dachspitze) ist meistens kugel- oder sternförmig verlängert. Mauerwerk und Spitze sind schneeweiß gekalkt, während das konische Dach die charakteristische grauschwarze Natursteinfarbe behält. An den Dächern entdeckt man die vielfältigsten Verzierungen und Symbole: einerseits, um die Häuser einer Trulli-Siedlung zu individualisieren (Prinzip Hausnummer), und andererseits, um die überirdischen Kräfte zum Schutz herbeizurufen (Prinzip Aberglaube). Initialbuchstaben, heidnische, christliche und astrologische Zeichen sind kunstvoll aufgepinselt und von weitem sichtbar.

Bildnachweis: Niels Elgaard Larsen via Wikimedia Commons

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